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Arnold Schwarzenegger und die unerwartete Lektion von "Be Useful"

Auf einer Dienstreise nach Süddeutschland verlor ich mich in den Gängen einer Bahnhofsbuchhandlung und stieß unerwartet auf Arnold Schwarzenegger. Allerdings nicht in Person, sondern in Form eines Softcover-Buches, das eine beeindruckende Laufbahn skizzierte: von Mr. Universe zu Terminator, von Governator zu einer politischen Stimme mit Vernunft in der US-Republikanischen Partei und schließlich zum Autor von "Be Useful".


Mein Freund Kai Flockenhaus, ein kreativer Coach, hatte mir schon länger ans Herz gelegt, dem Buch meine Aufmerksamkeit zu schenken. Doch bis zu jenem Tag hatte ich Zweifel, ob die Lesezeit für die Memoiren eines republikanischen Muskelprotzes gerechtfertigt wäre. Die Perspektive änderte sich, als ein Bahnstreik meine Rückreise auf acht Stunden im Mietwagen verlängerte. Kurzerhand beschloss ich, das Hörbuch herunterzuladen. "Soll mir Arnold eben vorlesen, während ich Autobahnkilometer verschlinge", dachte ich mir.


Die Reise war weit von Langeweile entfernt. Mit jedem Kapitel wuchs meine Bewunderung für den Menschen aus Österreich, der sein Leben dem Erreichen seiner Träume gewidmet hatte – im Sport, in Hollywood und in der Politik. Als ich ihn gedanklich auf ein Podest stellte, schien er in meiner Vorstellung herunterzuspringen und zu betonen, dass er dort nicht hingehört. Er sprach sich gegen die Bezeichnung "Self-Made Man" aus, eine Zuschreibung, die er energisch ablehnte. "Nennt mich Schnitzel, nennt mich wie ihr wollt, aber nennt mich nicht self-made", betonte er. Niemand erreicht allein Großes. Die Unterstützung durch Familie, Freund*innen, Bildungseinrichtungen, die Gesellschaft und Mentor*innen sei unerlässlich. Glück, Zufall und Inspiration seien ebenfalls entscheidende Faktoren. Für diese Elemente kann man sich nicht selbst auf sie stolzen Schultern klopfen.


Diese Demut und die klare Einsicht in die Bedeutung von Zusammenarbeit und Unterstützung waren beeindruckend. Schwarzenegger, oft das Paradebeispiel des "Self-Made Man", weist genau dieses Label zurück und öffnet uns damit die Augen – oder besser gesagt, die Ohren.


Der Titel "Be Useful" hielt, was er versprach. Das Buch erweist sich tatsächlich als nützlich. Es lehrt uns, unser Ego beiseite zu legen und die drohende Selbstüberschätzung zu erkennen. Niemand schafft es allein. Wer das übersieht, riskiert, über die eigene Arroganz zu stolpern.


Arnold Schwarzeneggers "Be Useful" ist mehr als die Autobiografie einer Hollywood-Legende oder eines Politikers. Es ist eine Lektion in Bescheidenheit, Durchhaltevermögen und der Erkenntnis, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Gemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung liegt. Ein lehrreiches Beispiel, das zeigt, wie wir, inspiriert durch die Erfahrungen anderer, unseren eigenen Weg besser gestalten können.

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